Nelson Mandela

Freitag, 10. Dezember 2004

Nelson Mandela

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Fakten:

Mandela, Nelson Rolihlahla (geb.1918), südafrikanischer Politiker, Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (1991-1997), erster schwarzer Staatspräsident der Republik Südafrika (1994-1999) und Friedensnobelpreisträger. Mandela war maßgeblich beteiligt am friedlichen politischen Wandel in Südafrika.


Ausführung:

Mandela wurde am 18. Juni 1918 in Qunu (Transkei) als Sohn eines Häuptlings (der Thembu) geboren und wurde von frühester Jugend an darauf vorbereitet, später die Nachfolge seines Vaters anzutreten. Er studierte am Fort Hare College und engagierte sich politisch. Nach einem Studentenstreik wurden Mandela 1940 vom College verwiesen. Danach arbeitete er als Aufseher in einem Bergwerk bei Johannesburg. Dort bekam er durch einen Kontakt eine Stelle in einer Anwaltskanzlei.

1944 gründete Mandela gemeinsam mit Gleichgesinnten die Youth League (Jugendliga) des ANC, deren Generalsekretär er 1948 wurde. Obgleich er es zunächst abgelehnt hatte, mit anderen ethnischen Gruppen politisch zusammenzuarbeiten, änderte er im Verlauf der von ihm mitorganisierten Defiance Campaign (Missachtungskampagne) von 1952 seine Meinung und sprach sich für den gemeinsamen Kampf aller Ethnien gegen die Apartheid aus. Mandela wurde Präsident der ANC-Jugendliga (ANC – Afrikanischer Nationalkongresse) und gründete gemeinsam mit Tambo die erste schwarze Anwaltskanzlei in Südafrika.

Im Dezember 1952 wurde er wegen seiner Defiance Campaign gegen die Apartheid zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt und gleichzeitig unter einen „Bannbefehl” gestellt, der ihm jede politische Tätigkeit verbot und der in den folgenden neun Jahren regelmäßig erneuert wurde.
Trotzdem blieb er politisch aktiv; er traf sich weiterhin mit den Führern des ANC und entwarf den „M”-Plan zur Organisation des ANC im Untergrund. Im Dezember 1956 wurde Mandela zusammen mit 156 anderen Oppositionellen des Hochverrats angeklagt. Sein Prozess zog sich bis 1961 hin und endete mit einem Freispruch für alle Angeklagten.

Nach einer Demonstration, die im Massaker von Sharpeville endete, wurden 1960 der ANC und der PAC (PAC, Panafrikanischer Kongress) verboten.
Um einer Verhaftung und weiteren Banngesetzen zu entgehen, ging Mandela im März 1961 in den Untergrund und reiste in der Folge mit Gleichgesinnten durch das Land, um Streiks zu organisieren.

Im Juni 1961 beschloss die Führung des ANC, den bewaffneten Kampf gegen die Regierung aufzunehmen, und gründete unter maßgeblicher Beteiligung Mandelas die ANC-Militärorganisation Umkonto we Sizwe („Speer der Nation”). Im Januar 1962 nahm Mandela an einer panafrikanischen Konferenz in Addis Abeba (Äthiopien) teil.
Im Anschluss unterzog er sich in Algerien eine Guerillaausbildung und traf sich in London mit Oppositionsführern. Im Juli 1962 kehrte er nach Südafrika zurück, wo er zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Im Nachfolgenden Prozess wurde Mandela und andere ANC Spitzten wegen Terrors, Umsturzversuchs und kommunistischer Aktivitäten angeklagt und nach einem Prozess, der von Oktober 1963 bis Juni 1964 dauerte, zu lebenslanger Haft verurteilt.

1982 begann eine weltweite Kampagne zur Freilassung Mandelas. 1985 bot Staatspräsident Pieter Willem Botha Mandela unter bestimmten Bedingungen die Freilassung an, aber Mandela lehnte ab, da er nicht bereit war, in Fragen der Apartheidpolitik Kompromisse einzugehen.
Erst Präsident Frederik Willem de Klerk hob unter dem massiven Druck der Weltöffentlichkeit das Verbot des ANC auf und entließ Mandela im Februar 1990 aus der Haft.

Im März 1990 wurde Mandela zum Vizepräsidenten und im Juli 1991 zum Präsidenten des ANC gewählt. In den Jahren 1990 bis 1994 führte er intensive Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung über politische Reformen, die u. a. die Aufhebung des letzten Apartheid-Gesetzes im August 1991 erbrachten. Im Gegenzug verzichtete der ANC auf jede weitere Gewaltanwendung.

1993 erhielten Mandela und de Klerk gemeinsam den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für die Demokratie und die Abschaffung der Apartheid in Südafrika.

Aus den ersten landesweiten freien demokratischen Wahlen im April 1994, ging der ANC mit über 60 Prozent der Stimmen als klarer Sieger hervor, und Mandela wurde der erste schwarze Staatspräsident von Südafrika.

Im September 1998 übertrug Mandela die laufenden Regierungsgeschäfte an seinen Vizepräsidenten Mbeki und verzichtete zugleich aus Altersgründen auf die Kandidatur für eine zweite Amtszeit als Staatspräsident.


Weiterführende Literatur:

Mandela, N.: Long Walk to Freedom / The Autobiography of Nelson Mandela - London 1994

Mandela, N.: Nelson Mandela. Gedanken und Zitate. o. O., 1994.

Hagemann, A.: Nelson Mandela - Reinbek bei Hamburg, 1995.

Benson, M.: Nelson Mandela – die Hoffnung Südafrikas - Reinbek bei Hamburg, 1993.



Links:

http://www.nelsonmandela.org/

http://www.anc.org.za/people/mandela/






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